Am 6. November fahren viele zum Leonhardfest nach Froschhausen.
Im Advent wird nur noch der Sanaklostag (Vorabend vor Nikolaus) am 5. Dezember besonders gefeiert, aber nicht als Feiertag, sondern als Geschenktag für die Kinder und Patinnen. Die Patinnen schicken schon am Vorabend von Nikolaus Geschenke, wie Kleidungsstücke, Nüsse und Lebkuchen im Werte von 8 Mark pro Dodla. "Dodla" ist sowohl der Name der Patin als des Patenkindes.
Am 3. Weihnachtsfeiertag lassen d´Leut, Wein in der Kirche weihen - Johanniswein genannt, wovon jedes im Haus einen Schluck bekommt. Christbaumfeier nur in wenigen Häusern üblich, auch besondere Hauskrippen gibt es nicht.
Am Stephanstag (26.12) bekommen die "Dirn" und der "Knecht" einen Biraloab und wenn sie zu Lichtmeß schlenkern, das heißt den Platz wechseln, dürfen sie ihm auch bei der künftigen Bäuerin holen. Das Dienstaufsagen, kündigen, heißt man "Dinga". Es geschieht meistens schon um Georgi oder Jakobi und gilt jedesmal für Liachtmeß.
Am Vorabend von Neujahr im alten Jahr, zieht bei uns die Musikkapelle, neun Mann stark, auf die Riadara - gemeindliche Ortschaften, zum Neujahranblasen hinaus, wofür sie Birabrot, Schnaps und Geld bekommen. Von den Bauern 2-3 Mark. Das Neujahrwünschen ist wie anderswo.
Am Dreikönigsvorabend werden alle Kammern, Kuchl und Stallungen unter Gebet und Weihwasser, "hl. Dreikönigweichbrunnen" auch "Chrysamwasser" genannt beräuchert.
Ein wichtiger Tag ist der Lichtmeßtag - Dienstbotenwechsel. Wenn der Knecht zum Lohnempfang (Loah) geaht, sagt er für sei Seal (Seele) "Griaß di Gott, Lichtmeßdog, kimscht heier scho maeh, vor am Johr hi i mir nix daschbort und heier geaht´s ma meah a so.
2. Februar Lichtmeßtag - ist der Ausstehtag
3. Februar Blasiustag - ist der Schlenkertag
4. Februar - ist der Raschttag
5. Februar - ist der Einsteatag
In der Faschingszeit ist das Maschgara geah namentlich jeden Donnerstag und Sunnta stark üblich, dabei ziehen sie von Haus zu Haus, wobei einer mit dem "Maulargala" (Mundharmonika) aufspielt und die anderen tanzen.
Fastnachtsonntag und Faschingsdienstag ist Musi - nach der vormittägigen Kirche sehr feierlich. Maskenaufzug, zum Teil mit Pferen und Verkündigung der nachmittäglichen Veranstaltung, welche mitunter sehr gelungen sind, z. B. Menageriewagen, Automobil, etc. Faschingsdienstag, nachts 11 Uhr wird die Fasten mit allen Kirchenglocken eingeläutet, womit der Tag aufhört. Aschermigta ist Geldbeutelwaschen und Heringsessen.
Das Ratschen in der Karwoche geschieht von den Kindern indem sie von einem Dorfende zum Anderen mit ganz kleinen und größerern Ratschen ziehn. Am Oaschtermada-abend geht der Bursch zu seiner Bekanntschaft und holt sich Ostereier, die erhält er von ihr in einem buntfarbigen "Schneiztüachl". Karsamstag wird das Osterfeuer geweiht und von den Buben mittels Baumschwämmen (Zunderschwamm) von Haus zu Haus gegen Entlohnung von 5 Pfenning gegen ein Ei gebracht.
Der Kuhhirt geht in der Osterzeit in die Stallungen und sägt dem Hornvieh die Hornspitzn ab, wofür er Ostereier bekommt (alter Brauch).
Sonnwendfeuer waren bis vor ca. 10 Jahren noch üblich, jetzt nicht mehr. Dagegen um Jakobi die Bergfeuer.
An Kirchweih wird den ganzen Tag gegessen und getrunken, es wird jeder Kirchweihgast bewirtet. Nachmittags Kirchweihmusik, auch am Montag wozu die Burschen ihre Madlan am Weg von der Kirche abfangen.
Allerseelen die üblichen Umzuüge im Friedhof.
Martini ist bei uns kleine Kirchweih ohne Musik und ohne Martinigans - weil es bei uns keine gibt.
Jeden Vorabend an Sonn- und Feiertagen wird um 2 Uhr mittags Feierabend geläutet und die Dorfgasse sauber gekehrt.